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Hopfen-Lexikon: diese Hopfensorten werden für Craft Beer verwendet

Neben Malz und Hefe wird der Geschmack von Craft Beer maßgeblich über den verwendeten Hopfen beeinflusst. Grundsätzlich wird dabei zwischen Bitterhopfen und Aromahopfen unterschieden. Während der Bitterhopfen die Bitterkeit bzw. Herbe des Biers beeinflusst, lassen sich mit dem Aromahopfen unterschiedlichste Geschmacksrichtung in das Getränk bringen. Die wichtigsten Hopfensorten für die Craft Beer-Herstellung haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Craft Beer Hopfen Hopfensorten

Foto: Michael Loeper / pixelio.de

Überblick: Die wichtigsten Craft Beer-Hopfen von A bis Z

Es ist eine umfangreiche Aufgabe, alle existierenden Hopfensorten aufzulisten, da es weltweit viele lokale und spezielle Sorten gibt. Hier ist jedoch eine alphabetische Liste einiger bekannter Hopfensorten, zusammen mit ihrer Herkunft, den charakteristischen Aromen, der Verwendung und der Art (Bitterhopfen oder Aromahopfen):

  1. Ahtanum:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Blumig, zitrusartig, würzig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und andere Bierstile.
  2. Amarillo:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Zitrus, blumig, tropische Früchte
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und andere Bierstile.
  3. Cascade:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Blumig, zitrusartig, würzig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und andere Bierstile.
  4. Centennial:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Zitrus, blumig, leicht harzig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und andere Bierstile.
  5. Chinook:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Harzig, würzig, leicht grapefruitartig
    • Verwendung: Bitterhopfen für IPAs und andere stark gehopfte Biere.
  6. Citra:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Zitrusfrüchte, tropische Früchte, blumig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und fruchtige Biere.
  7. Cluster:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Blumig, würzig, erdig
    • Verwendung: Bitterhopfen für verschiedene Bierstile.
  8. East Kent Goldings:
    • Herkunft: Großbritannien
    • Aromen: Edel, blumig, leicht würzig
    • Verwendung: Aromahopfen für englische Bitter, Porters und andere Biere.
  9. Fuggle:
    • Herkunft: Großbritannien
    • Aromen: Erdig, leicht würzig
    • Verwendung: Aromahopfen für englische Biere, wie Bitters und Porters.
  10. Hallertau (Hallertauer Mittelfrüh):
    • Herkunft: Deutschland
    • Aromen: Blumig, leicht würzig, erdig
    • Verwendung: Aromahopfen für deutsche Biere wie Helles und Weizenbiere.
  11. Magnum:
    • Herkunft: Deutschland
    • Aromen: Bitter, würzig
    • Verwendung: Bitterhopfen für eine Vielzahl von Bierstilen.
  12. Mosaic:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Beeren, tropische Früchte, blumig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und andere Bierstile.
  13. Motueka:
    • Herkunft: Neuseeland
    • Aromen: Zitrus, Limette, tropische Früchte
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und helle Biere.
  14. Mount Hood:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Blumig, würzig, leicht holzig
    • Verwendung: Aromahopfen für verschiedene Bierstile, besonders beliebt in Lagers und Pilsnern.
  15. Nelson Sauvin:
    • Herkunft: Neuseeland
    • Aromen: Weinartig, tropische Früchte, würzig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und besondere Bierstile.
  16. Nugget:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Würzig, herb, leicht harzig
    • Verwendung: Bitterhopfen für eine Vielzahl von Bierstilen.
  17. Perle:
    • Herkunft: Deutschland
    • Aromen: Blumig, würzig, leicht minzig
    • Verwendung: Aromahopfen für deutsche Biere wie Lagers und Weizenbiere.
  18. Saaz (Zatec):
    • Herkunft: Tschechische Republik
    • Aromen: Edel, würzig, blumig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pilsner und andere Bierstile.
  19. Simcoe:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Erdig, harzig, fruchtig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und andere Bierstile.
  20. Sorachi Ace:
    • Herkunft: Japan
    • Aromen: Zitrus, Dill, Kraut
    • Verwendung: Aromahopfen für saisonale Biere und besondere Bierstile.
  21. Southern Cross:
    • Herkunft: Neuseeland
    • Aromen: Zitrus, harzig, würzig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und andere Bierstile.
  22. Spalt:
    • Herkunft: Deutschland
    • Aromen: Blumig, leicht würzig
    • Verwendung: Aromahopfen für verschiedene Bierstile, besonders in deutschen Lagers.
  23. Sterling:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Würzig, blumig, zitrusartig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, Lagers und andere Bierstile.
  24. Strisselspalt:
    • Herkunft: Frankreich
    • Aromen: Blumig, würzig, leicht zitrusartig
    • Verwendung: Aromahopfen für Biere wie Pilsner und Weizenbiere.
  25. Tettnang:
    • Herkunft: Deutschland
    • Aromen: Blumig, leicht würzig
    • Verwendung: Aromahopfen für deutsche Biere wie Lagers und Weizenbiere.
  26. Tomahawk:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Harzig, würzig, leicht zitrusartig
    • Verwendung: Bitterhopfen für stark gehopfte Biere wie IPAs.
  27. Willamette:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Erdig, blumig, leicht würzig
    • Verwendung: Aromahopfen für verschiedene Bierstile, besonders beliebt in Porters und
      Stouts.
  28. Yakima Gold:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Blumig, zitrusartig, würzig
    • Verwendung: Aromahopfen für Pale Ales, IPAs und andere Bierstile.
  29. Zeus:
    • Herkunft: USA
    • Aromen: Harzig, würzig, leicht zitrusartig
    • Verwendung: Bitterhopfen für stark gehopfte Biere wie IPAs.

 

Die Kunst der Aromenvielfalt: Wie Craft-Brauer Hopfensorten geschickt kombinieren

Craft-Brauer, bekannt für ihre Kreativität und Experimentierfreudigkeit, nutzen die oben genannte, sehr breite Palette von Hopfensorten, um ihren Bieren eine faszinierende Aromenvielfalt zu verleihen. Die Wahl und Kombination der Hopfen spielt dabei eine entscheidende Rolle für den Charakter und Geschmack eines Craft-Bieres. Hier werfen wir einen Blick darauf, wie Craft-Brauer die verschiedenen Hopfensorten geschickt einsetzen, um eine breite Palette von Aromen in ihren Bieren zu erzeugen.

Einzelhopfenbiere: Die Reinheit des Aromas

Einige Craft-Brauer entscheiden sich dafür, ihre Biere mit nur einer Sorte Hopfen zu brauen, um die charakteristischen Aromen dieses speziellen Hopfens hervorzuheben. Dies ermöglicht den Brauern, die einzigartigen Nuancen und Eigenschaften eines bestimmten Hopfens zu erforschen. Zum Beispiel kann ein Pale Ale, das ausschließlich mit Cascade-Hopfen gebraut wird, blumige und zitrusartige Noten betonen.

Hopfenkombinationen: Die Kunst der Balance

Viele Craft-Brauer sind jedoch für ihre Fähigkeit bekannt, verschiedene Hopfensorten zu kombinieren, um komplexe und ausgewogene Aromen zu erzeugen. Diese Kombinationen können sowohl Bitter- als auch Aromahopfen umfassen, wobei jeder Hopfen eine spezifische Rolle spielt. Bitterhopfen, wie beispielsweise Chinook oder Zeus, tragen zur Bitterkeit bei, während Aromahopfen, wie Citra oder Amarillo, eine Vielzahl von fruchtigen und blumigen Aromen hinzufügen.

Late Hopping und Dry Hopping: Aromen am Höhepunkt

Craft-Brauer setzen oft auf Techniken wie „Late Hopping“ und „Dry Hopping“, um die Aromen der Hopfen zu intensivieren. Beim Late Hopping werden Hopfen gegen Ende des Kochvorgangs zugegeben, was zu weniger Bitterkeit, aber verstärkten Aromen führt. Das Dry Hopping (auch Hopfenstopfen oder Kalthopfung genannt) erfolgt nach der Hauptgärung, wenn der Hopfen direkt in das Bier gegeben wird. Diese Techniken verleihen dem Bier frische, lebendige Aromen, ohne zusätzliche Bitterkeit.

Saisonale Experimente: Hopfen als kreative Zutat

Craft-Brauer scheuen sich nicht davor, saisonale und ungewöhnliche Hopfensorten in ihren Brauprozess einzubeziehen. Sorten wie Sorachi Ace mit ihren Dill- und Zitrusnoten oder Nelson Sauvin mit einem weinartigen Charakter bieten eine kreative Spielwiese für innovative Biere. Diese saisonalen Experimente sind oft limitierte Auflagen und begeistern Bierliebhaber mit einzigartigen Geschmackserlebnissen.

Insgesamt sind Hopfensorten die Künstlerpalette für Craft-Brauer, die es ihnen ermöglicht, eine breite Palette von Aromen in ihren Bieren zu kreieren. Die Kunst besteht darin, die richtigen Sorten auszuwählen, geschickt zu kombinieren und innovative Brautechniken anzuwenden, um ein einzigartiges Bier zu schaffen, das nicht nur erfrischend und ausgewogen ist, sondern auch die Sinne des Biergenießers auf eine Reise mitnimmt.